Jahresmitgliederversammlung der FBG Priemern 2018


13. April 2018

Sturmschäden bestimmen das Handeln – FBG Priemern blickt ernsthaft aber mit Zuversicht in die Zukunft

Das Jahr 2017 verlief eigentlich ganz normal, bis die starken Herbststürme Xavier (5.10.) und Herwart (29.10.) die nordöstliche Altmark erreichten. Seither bestimmt die Aufarbeitung der Sturmschäden das Handeln, so begrüßte der Vorsitzende Kay Richard Landwers die über 120 Mitglieder & Gäste auf der Mitgliederversammlung in Bretsch.

Die unverzüglich angelaufene Aufarbeitung der Schadholzflächen wird seither kontinuierlich fortgeführt. Aufgrund der Vielzahl der betroffenen Flächen, wäre ein noch schnelleres Vorgehen wünschenswert. Dabei sind bereits jetzt schon über 12.000 Festmeter (fm) auf Flächen der FBG Priemern abgearbeitet. Dieses sind 3,1 fm Schadholz/ha und entspricht 80% eines normalen Jahreseinschlages, erläuterte Forstamtsleiterin Katja Döge. Die hohen und vor allem lang anhaltenden Niederschläge im Sommer 2017 haben die Böden aufgeweicht, so dass die Standfestigkeit der Bäume eingeschränkt war und die Schadereignisse noch einmal verstärkt wurden. Waldböden und Wege sind aufgeweicht, schwere Maschinen und LKW`s sinken dort ein und ziehen weitere Schäden nach sich. Auch dieses verzögert die Aufarbeitung.

Sturmschäden 2017

Seit das Sturmtief „Friedericke“ im südlichen Sachsen-Anhalt weiter Sturmholzmengen hervorbrachte, ist der Holzmarkt zusätzlich stark belastet. Die zügige Aufarbeitung, insbesondere der durch Schädlingsbefall gefährdete Baumarten wie Fichte und Lärche wird mit Hochdruck betrieben. Dieses belastet noch einmal den Markt und führt die Forstdienstleister mit ihren Maschinen aber auch die weiterverarbeitende Industrie an ihre Grenzen. Verschiedene Sortimente und Güteklassen werden teilweisen nur schleppend aufgenommen. Nur mir Ruhe, Geduld und unter Einbinden aller Beteiligter kann eine sinnvolle Aufarbeitung der Sturmschäden und ein Verkauf der Holzmengen zu angemessenen Preisen erreicht werden, fügte Kay Richard Landwers hinzu.

Die FBG treibt konsequent viele Waldbaumaßen, Walderneuerungen und Aufforstungen voran. Neben Kulturpflegemaßnahmen wurden in 2017 mit 25 ha Wiederaufforstung und Walderneuerung schon viel auf den Weg gebracht, aber da kann noch viel mehr erreicht werden, ermutigte Katja Döge die Waldbesitzer.

Waldschutz und Schädlingsbekämpfung z.B. gegen den Eichenprozessionsspinner, waren weitere Schwerpunkte. Die durchgeführte Winterbodensuche nach Kieferngroßschädlingen, wie Kiefernspanner, Forleule und Nonne und aufgehängte Pheromon-Fallen zeigen leicht erhöhte Werte beim Kiefernspanner und Warnschwellenüberschreitungen bei der Forleule. Mit Sorge betrachtet man die Klimaerwärmung und die Trockenperioden, die insbesondre großen Kiefernkomplexen stark zusetzen. Wenn auch die hohen Niederschläge in 2017 hier positiven Beitrag leisteten, muss die Entwicklung beobachtet und eng begleitet werden.

v. l. Geschäftsführerin Yvonne Hänsel Vorsitzender Kay Richard Landwers und Forstamtsleiterin Katja Döge

Die wirtschaftliche Lage der FBG erlaubt auch im 7. Jahr in Folge stabile Beiträge für die Mitglieder, verkündete Geschäftsführerin Yvonne Hänsel bei der Präsentation des Jahresabschlusses.

Die Mitglieder dankten den Revierleitern und dem Team des Betreuungsforstamtes Nordöstliche Altmark für die gute Begleitung und gerade in dieser angespannten Situation, die aktive Unterstützung.

Die aktuelle Forstpolitik geht wenig verständnisvoll, insbesondere mit dem Kleinprivatwaldbesitz, um. Öffentliche Abgaben, angemessene Beiträge und Umlagen sind für den Privatwaldbesitz existenzentscheidend. Nur durch vereinte und abgestimmte Maßnahmen, insbesondere bei Waldbau und Wiederaufforstung, können Nachteile des kleinstrukturierten Waldbesitzes ausgeglichen und eine durchgängig, nachhaltige Forstwirtschaft betrieben werden. Die seit Jahren anhaltende Gemeinschaft aus Kleinprivat-, Kommunal-, Körperschaftswald und größeren Forstbetrieben und den umliegenden FBG‘en in der Partnerschaft mit dem Landeszentrum Wald und den Unternehmern vor Ort, sorgen für gemeinschaftliches Vorgehen für eine erfolgreiche Forstwirtschaft in der Region, ergänzt Kay Richard Landwers.